Am 1. Mai 1925 wurde vom damaligen Hauptmann Mathias Schenkel der Gedanke aufgegriffen, in Neuenhausen ein eigenes Tambourcorps zu gründen. Dies wurde begeistert aufgenommen und schon im Juni 1925 fanden sich in der damaligen Gastwirtschaft von Max Hagen („Alte Post“) musikbegeisterte junge Leute zusammen, die aktiv in diesem Corps mitwirken wollten
Durch fleißiges Üben konnte bereits zur Spätkirmes in Neuenhausen, im September 1925, der erste Auftritt gewagt werden. Wenn das Repertoire zu dieser Zeit mit drei Märschen auch nicht gerade überwältigend war, so ging man doch mit Eifer und Einsatz daran, das junge Corps durch Werbung neuer Mitglieder und intensives Üben weiter auszubauen.

1927 zählte das Corps bereits 14 Mitglieder, darunter erstmals zwei jugendliche Nachwuchsleute. Corpsführer zu dieser Zeit war Josef Aretz, der dieses Amt bis 1929 innehatte. Hiernach übernahm Willi Steinhäuser die Aufgabe des Tambourmajors. Ab 1933 bis zum Jahr 1945 durchlief das Corps eine schwere Zeit. Dem zwangsweisen Anschluss an ein SA-Tambourcorps entging man durch offizielles Einstellen des Spielbetriebs.
Der 2. Weltkrieg war beendet, als im Frühjahr 1946 wieder einige Spielleute zusammenfanden und beschlossen, unter Anton Küppers als 1. Vorsitzenden neu zu beginnen. Zur Spätkirmes 1948 konnte man zwar noch nicht von einem Tambourcorps im heutigen Sinne sprechen, jedoch hatte man einen Neubeginn gewagt. War es Josef Heidemanns, der bis 1952 als Tambourmajor das Corps leitete, so übernahm fortan Franz Heimanns die Corpsführung.

1958 wurde Toni Pelzer zum Corpsführer gewählt und hatte dieses Amt über zwanzig Jahre inne. Ab den 60er Jahren zeigte sich eine stetige Aufwärtsentwicklung, bis hin zur Formung und Instrumentierung eines Tambourcorps im heutigen Sinn. Lange Armeetrommeln und auch Lyren komplettieren seither das musikalische Klangbild. Mit der qualifizierten Unterstützung des Ausbilders Anton Füsser, dem die aktiven Spielleute Josef Meger bei den Flötisten und Toni Pelzer bei den Tambouren zur Seite standen, wurde ein beachtliches Spielniveau erreicht.
In der Zeit von 1965 bis 1971 wirkte das Tambourcorps regelmäßig bei den Rosenmontagszügen in Gustorf mit. Dank unseres Freundes und Gönners Jak Neeten wurde es ermöglicht, in den Jahren 1972 bis 1976 anlässlich der Düsseldorfer Rosenmontagszüge aufzuspielen. Ein Flair besonderer Art vermittelten zu jener Zeit auch die Aufspiele anlässlich des Sitzungskarnevals in den Sälen des Düsseldorfer Hilton Hotels und der Neusser Stadthalle.
1972/73 errang unser Tambour Hermann Josef Schenkel als erstes Mitglied des Tambourcorps die Schützenkönigswürde von Neuenhausen. Mit ihm und seiner Gattin Marlene stand dem Regiment ein würdiges Königspaar vor.

1975 feierte das Tambourcorps in neuen Uniformen sein 50jähriges Bestehen. Dem von Toni Pelzer angeregten Vorschlag der Neueinkleidung wurde entsprochen und mit Anschaffung einer neuen, vierten Uniformgeneration erhielt das Corps mit dem an die Luftwaffe angelehnten Outfit ein bis heute aktuelles Identifikationsmerkmal. Seither sind blau, weiß und gelb die offiziellen Farben des Tambourcorps Sandhasen
1978 legte Corpsführer Toni Pelzer den Tambourstab nieder. Gerd Folgert war es, der 1979 dessen Nachfolge als 1. Tambourmajor antrat. Nach dem Ableben des Ausbilders Anton Füsser übernahmen der Tambour Paul Lambertz und Flötist Willi Moll zusätzliche Verantwortung als Übungsleiter bei den Proben.
1989 errang unser Flötist Hans Hubert Adam die Schützenkönigswürde von Neuenhausen und stand mit seiner Frau Bettina als bis dahin jüngster König der Bruderschaft dem Regiment vor. Mit einem würdigen Repräsentanten und dessen herrlich ausgeschmückter Residenz auf der Bruchstraße konnte die enge Verbundenheit innerhalb des Corps eindrucksvoll untermauert werden.
Im Jahr 1990 hat Dietmar Klöther als 1. Tambourmajor die Aufgabe übernommen dem Tambourcorps bei öffentlichen Auftritten und Schützenfesten vorzustehen.
Mit dem Wechsel aus der Altentagesstätte in das neuerbaute Schützenhaus der St. Sebastianus Bruderschaft konnte im Januar 1995 ein neues Übungsdomizil gefunden werden, wo auch ein nach Klangkörpern getrenntes Proben möglich ist. Die großzügigen Räumlichkeiten haben sich zwischenzeitlich als idealer Austragungsort für Gemeinschaftsproben erwiesen, die vor allem in Vorbereitung auf Konzerte genutzt werden.

Im September 1997 nahm das Tambourcorps am Trachten- und Schützenzug des Oktoberfestes in München teil. In Gemeinschaft mit der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Neuenhausen und dem Musikzug TV Orken stellten wir, wenn auch in ungewohnter Uniform, eine stattliche Einheit Bückeburger Jäger dar. Die Teilnahme an solch einem international bekannten und traditionsreichen Festumzug ist natürlich ein Meilenstein in der Chronik der Aufspiele des Corps.
Einen festen Platz in der Chronik nahm dann ein ganz besonderer Geburtstag ein: 75 Jahre Tambourcorps „ Sandhasen“ 1925 Neuenhausen. Die Feierlichkeiten im 1.000 qm großen Festzelt erstreckten sich über drei Tage und begannen mit einem zünftigen Oktoberfest am 20.10. Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Musik. Das gelungene Jubiläumskonzert am 22.10. mit dem Musikzug TV Orken und die anschließende Abschlussparty sorgten für Hochstimmung sowohl bei den Jubilaren, als auch bei der Vielzahl befreundeter Marschmusiker.
Nach einer 11-jährigen, verdienstvollen Amtszeit als 1. Vorsitzender legte Lutz Folgert im November 2001 sein Amt in die Hände der Flötistin Resi Lipzick. Erstmals in der Vereinsgeschichte folgte der bisherigen Männerdomäne „Vorsitz“ nunmehr eine gestandene Frau.
Ein musikalischer und kameradschaftlicher Ausflug nach Oberbayern fand im Juni 2004 statt. Zur Unterstützung traten der Musikverein Hochneukirch und zwei Jägerzüge aus Gustorf die Reise mit an. Es wurde ein erfolgreiches Wochenende in Schongau.
Im selben Jahr trat Joachim Schenkel in die Fußstapfen seines Vaters. Er übernahm die Schützenkönigswürde mit seiner Frau Sabine. Es war der Höhepunkt seiner nach 30 Jahren endenden aktiven Mitgliedschaft im Tambourcorps und das dritte Schützenkönigspaar in der Geschichte des TC’s.
Ebenso kündigte Dietmar Klöther an, sein Amt als 1. Tambourmajor niederzulegen. Aus den Wahlen Ende 2004 ging Wolfgang Königs als 1. Major und der jüngste Vorstand in der Vereinsgeschichte hervor.

Aus dem Residenzbau kam das TC dann auch im Jahr 2005 nicht heraus. So wurde eine Residenz, die einem Schützenkönig würdig war, für den Jungschützenkönig Jens Daners gebaut.
Im Oktober 2005 feierte das Tambourcorps sein 80-jähriges Bestehen mit einem Frühschoppen und Marschmusik im Schützenhaus der Bruderschaft Neuenhausen.
Ein Jahr später stand schon das nächste große Projekt des TC’s an. In Kooperation mit dem Tambourcorps „Frisch Auf“ Kapellen ging es nach Kiefersfelden kurz vor Kufstein. Im Gepäck hatte man die Karnevalslieder aus der Region und die preußische Militärordnung. Beides kam bei den Bayern gut an und sorgte nicht nur bei den Zuschauern sondern auch bei den Mitgereisten für überschwängliche Begeisterung.
Einen weiteren Meilenstein in der Vereinsgeschichte legte die zweite Teilnahme am international bekannten und traditionsreichen Festumzug im Rahmen des Oktoberfestes 2008 in München dar. Wiederum fuhr die Gemeinschaft bestehend aus der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Neuenhausen und dem Musikzug TV Orken nach München. Federführend war die Neuenhausener Artillerie, weshalb man die traditionellen Artillerieuniformen für die komplette Einheit ausgewählt hatte.
Auf der Generalversammlung im November 2008 wurde der Vorstand bis auf zwei Ämter komplett verändert und der nochmals jüngste Vorstand in der Vereinsgeschichte übernahm die offiziellen Geschäfte des TC’s. So legte auch Resi Lipzick nach sieben Jahren als 1. Vorsitzende ihr Amt nieder. Ebenso kündigte Wolfgang Königs seinen Abtritt vom Majorsstab an. Ihnen beiden folgten als 1. Vorsitzender Stefan Göddertz sowie Wilfried Hohmann als 1. Major. Aufgrund eines Unfalls übernahm 2010 das Amt des Tambourmajors Lutz Folgert.
Seit 2010 organisiert das Tambourcorps einmal im Jahr ein Übungswochenende. So besuchten die Sandhasen die Jugendherbergen auf der Wildenburg und in Bad Münstereifel, um die neuen Märsche einzustudieren und zu verfeinern.

Nach den Besuchen in Bayern entschloss sich die Gemeinschaft aus Tambourcorps, Reitercorps und Artillerie die ebenso traditionsreichen Cannstatter Wasen in Stuttgart zu besuchen. 2012 konnte der Plan in die Tat umgesetzt werden. Wiedermals griff das TC auf die altbewährten Uniformen der Artillerie zurück und begeisterte beim Festumzug durch Stuttgart die Zuschauer mit zünftiger Marschmusik und preußischer Militärordnung.
Weiterhin nehmen die Sandhasen aus Neuenhausen seit 2002 an den Benefizkonzerten der Musikgemeinschaft der Grevenbroicher Tambourcorps teil, welche im Abstand von drei Jahren veranstaltet werden. Die Konzerte bringen einer breiten Masse an Zuhörern die Marschmusik näher und stärken den Zusammenhalt unter den Spielkameraden und Spielkameradinnen der Tambourcorps und Musikkapellen.
Im Jahr 2013 kündigte Lutz Folgert seinen Rücktritt als 1. Tambourmajor an und so übernahm im Jahr darauf Frank Hohmann, als jüngster Tambourmajor der Vereinsgeschichte, die Stabsführung. Seinen ersten großen Auftritt hatte er dann im Oktober 2014 beim Umzug des größten deutschen Weinfestes in Neustadt an der Weinstraße.
Die Fahrt wurde mit dem Reitercorps und der Artillerie aus Neuenhausen organisiert und das Tambourcorps griff wieder auf die nun schon gewohnten Uniformen der Artillerie zurück. Der ganze Auftritt von der Musik über die Pferde bis hin zur Kanone konnte so gut überzeugen, dass die komplette Gruppe den Sonderpreis der Stadt Neustadt zugesprochen bekam.

2015 stand dann das 90-jährige Bestehen an. Gefeiert wurde dieses Jubiläum an einem Wochenende im November. Am Freitagabend startete der Festakt mit einer „Karnevals-Stehung“ auf der fünf kölsche Bands, unter anderem „cat ballou“, im Festzelt auf dem Neuenhausener Kirmesplatz auftraten. Gut 1.000 Besucher konnten einen grandiosen Auftakt erleben. Am Samstag gingen die Feierlichkeiten intern mit einem Totengedanken auf dem Friedhof und der Jubiläumsmesse weiter, bevor am Sonntagmorgen zu einem musikalischen Frühschoppen geladen wurde. In einen gutbesuchten Zelt stellten befreundete Tambourcorps und Musikkapellen ihr Können unter Beweis. Großes Highlight war das Aufspiel der ehemaligen Spielkameraden, die drei Monate auf dieses Konzert hingearbeitet hatten.
2020 wäre es dann endlich soweit gewesen und das Tambourcorps hätte sein viertes Heimatschützenfest als Königszug gefeiert. Denn ein Jahr zuvor wurde unser Flötist Wilfried Hohmann zusammen mit seiner Frau Hannelore zum Schützenkönigspaar gekrönt. Wie es aber in vielen Chroniken stehen wird, mussten die Schützenfesten in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der globalen Corona-Virus-Pandemie ausgesetzt werden.
Und so freute sich das Tambourcorps mit dem Schützenkönigspaar, dass das Königsjahr im Jahr 2022 endlich gefeiert werden konnte. Für viele Spielkameradeninnen und Spielkameraden war es der große Trost, um die zwei Jahre Durststrecke ohne Marschmusik und Schützenfesten zu kompensieren.